Page 59 - heimisch_Magazin_02_2022
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Fünf Jahre haben sie überlegt und geplant, Bau-                                                       ––––––––––––    RENOVIERUNG UND SANIERUNG
                        anträge gestellt und wieder verworfen, bis sie
                        beschlossen, das bestehende Haus um anstatt neu
                        zu bauen. „Je länger man plant, umso mehr und
                        besser werden die Ideen“, lacht Veronika. Zum
                        Beispiel, die ganze Wohnung um die Küche herum
                        zu planen – überhaupt war die Küche schon klar,
                        bevor irgendwelche Pläne standen. Sie wird aus
                        urigem, wurmigem Altholz gefertigt, erzählt
                        Veronika, mit Kochinsel, davor ein langer Ess-
                        tisch. Ganz besonders gespannt sind die Babls auf   Es geht los: Aus den beiden Wohnungen im Erdgeschoss macht Familie
                        die Glasfensterfront quer zur Küche: Ganze sieben   Babl eine einzige. Schon in ein paar Monaten wird auch die Fassade
                                                                    ganz anders aussehen...
                        Meter Schiebetür! Auf die Idee, zwei Schiebe-
                        türen aneinander zu bauen, war der Fensterbauer
                        gekommen. Das sei nicht viel teurer als zwei ge-  Wir drehen uns um und blicken auf das nächste Loch in der
                        trennte Schiebetüren, aber ergäbe doppelt so viel   Hauswand: Dort wird die Haustüre sein, erklären die Bauleute.
                        Panoramafensterfläche: „Wir freuen uns schon,   Und da, wo gerade nur zwei Sanitärleitungen von oben kom-
                        wenn wir morgens da unsern Kaffee trinken“,   men und zwei Stahlträger stehen, ist der Flur, eine Gästetoilette
                        sagen Veronika und Wolfgang und zeigen zum   und ein Abstellraum. Der sollte eigentlich ein Schleusenraum
                        Horizont: Über dem Ackerland hinterm Garten   werden, um dreckige Stiefel und Arbeitskleidung abzulegen.
                        erstreckt sich ein atemberaubender Bergblick.   Denn die Babls betreiben eine große Gärtnerei nebenan, dort
                        Aber derzeit sind dort, wo die Terassentüren hin-  werden gerade die ersten Erdbeeren geerntet. Von den Erd-
                        kommen nur rote Linien an die Wand gezeichnet.   beerfeldern wird’s zukünftig aber nicht in den Flur, sondern in
                        Das große Fenster am Kopf der Küche ist aber   den nagelneuen Schleusenraum im Keller gehen. Auch die Idee   55
                        schon durchgebrochen: „Da kommt ein Sitzfenster   kam in der langen Bauplanungsphase und sorgt jetzt für mehr
                        hin, mit einer Altholzsitzbank!“, erklärt Veronika.  Wohnraum für die Familie.





































                        Die Bauleute Veronika und Wolfgang Babl stehen im Durchbruch, wo später mal die Terrassentüre hin soll:    Bauherren-Reportage
                        ganze sieben Meter Panoramablick auf die Berge.






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