Planung + Finanzierung
Haus + Garten
Wohnen + Leben
Renovierung + Sanierung
  • heimisch 01/2021

    Ganz oder gar nicht 

    Die Bauleute Verena und Andreas Greithanner haben in den letzten neunzehn Jahren dreimal saniert und dabei viele Erfahrungen gesammelt.

    Das wollten wir genauer wissen. heimisch fragt nach:

    heimisch: Wie fängt man an, wenn man zwar weiß, dass man ein Gebäude renovieren möchte, aber nicht, was als Erstes ansteht? 
    Andreas Greithanner: Mit guade Handwerker redn. Uns war`s immer wichtig, dass wir den Handwerkern vertrauen können. Einige kannten wir aus unserem Freundeskreis und die Gewerke, die wir nicht kannten, haben wir auf Empfehlung beauftragt. Verputzer und Estrichleger, zum Beispiel, kannten wir gar nicht.

    heimisch: Welche Umbaumaßnahmen hattet ihr für den ersten Umbau geplant? 
    Andreas: Zunächst war uns wichtig, eine räumliche Trennung zwischen dem Erdgeschoss und den oberen Stockwerken zu erzielen und insgesamt eine andere Raumaufteilung zu bekommen. Schnell wurde uns aber klar, dass die Energieeffizienz des Hauses nicht mehr auf dem neusten Stand ist. So wurden unter anderem Elektrik, Fenster und Außendämmung erneuert. Und als wir entschieden haben, den alten Balkon lieber mit zum Wohnraum nutzen zu wollen, war klar – wir brauchen auch einen neuen Estrich.

    heimisch: Im Endeffekt habt ihr eine Kernsanierung gemacht? 
    Andreas: Ganz genau, die oberen Stockwerke wurden von Grund auf erneuert, mit Fußbodenheizung, neuen Böden, neuen Türstöcken, Leitungen etc.

    heimisch: Lief die Sanierung bei eurer zweiten Baustelle anders? Inwiefern? 
    Verena: Zum einen war es eine andere Ausgangslage – wir haben kein Wohnhaus saniert, sondern landwirtschaftliche Räume in Wohnräume umgewandelt. Zum anderen hatten wir schon mehr Erfahrung und Kontakte. Dennoch waren wir in unserer Planungsfreiheit eingeschränkt. Die Außenwände mussten erhalten bleiben und auch die Außenwirkung, also die Platzierung und Wahl der Fenster, zum Beispiel, sollte dem bäuerlichen Stil treu bleiben.

    heimisch: Welche Erfahrung brachte die dritte Sanierung? 
    Andreas: Hier lief alles wie am Schnürchen. Wir hatten diesmal einen Bauleiter und die Handwerker kannten sich fast alle untereinander, das hat die Absprachen vereinfacht. Es gab keinen Leerlauf.

    heimisch: Was würdet ihr rückblickend anders machen? 
    Verena: Ein Erker hätte mir bei unserem jetzigen Wohnhaus gut gefallen, durften wir aufgrund der Außenwirkung aber nicht. Vielleicht hätten wir stattdessen die Wände der Innenräume verspielter gestalten können. Und auf der ersten Baustelle haben wir in einem Raum das alte Parkett gelassen. „Viel zu schade zum Rausreißen“, hat meine Oma gesagt. Das ist jetzt der einzige Raum ohne Fußbodenheizung.
    Andreas: Ich habe auf den ersten beiden Baustellen sehr viel Eigenleistung erbracht. Und auch selbst die Bauleitung übernommen. Das war sehr zeitintensiv und ist nur mit großer Anstrengung zu stemmen. Daher haben wir bei der letzten
    Sanierung einen Bauleiter hinzugezogen. Für Eigenleistung hatte ich auch kaum Zeit. 
    Verena: An einer Stelle wäre auch bei unserem Haus ein Profi vielleicht doch die bessere Wahl gewesen.

    heimisch: Wo genau? 
    Andreas: Naja, ich habe selbst das Abflussrohr vom Bad zur Kläranlage verlegt. Die Neigung des Rohres ist etwas zu flach, daher muss alle zwei Jahre ein Rohrreiniger kommen, damit alles so läuft, wie es sein soll. Das hätten wir uns mit einem Fachmann sparen können.

    heimisch: Gibt es etwas, das ihr auf jeden Fall genauso wieder machen würdet? 
    Verena: Die große Wohnküche! An der erfreue ich mich jeden Tag.
    Andreas: Wieder auf Qualität achten. Es zahlt sich aus.

  • 19 Jahre – drei Sanierungen

    Das erste Umbauprojekt startete 2002 im Haus der Großmutter. Erster Stock und Dachgeschoss standen leer, viel zu schade, die Wohnfläche nicht zu nutzen. Doch für das offen gestaltete Einfamilienhaus sollten separate Wohnbereiche für das junge Paar und die Oma entstehen. Außerdem waren die Räume in die Jahre gekommen, das Haus bereits über 30 Jahre alt.
    Sanierungszeitraum: 10 Monate

    Etwa zehn Jahre lang wohnte das Paar, inzwischen Eltern von zwei Söhnen, in den Räumlichkeiten.
    Bis die Möglichkeit entstand, den ehemaligen Stall im Bauernhaus von Andreas´ Eltern ausbauen zu dürfen. Eine komplette Umnutzung von 
    landwirtschaftlichen Gebäuden hin zum jetzigen Wohnhaus stand an.
    Sanierungszeitraum: 14 Monate

    Die aktuelle Sanierungserfahrung haben die zwei schließlich bei der Kernsanierung des ersten Wohnobjektes gemacht. 2021 wurden diesmal Erdgeschoss und Keller auf Stand gebracht und das Haus wieder zu einem energetisch hochwertigen Einfamilienhaus zur Mietnutzung für eine junge Familie hergerichtet. Dieser Teilbereich des Hauses war inzwischen 50 Jahre alt. 
    Sanierungszeitraum: 6 Monate

  • Die Tipps der Sanierungs-Bauleute:

    Einen Bauleiter beauftragen – das Wissen zu aktuellen Baurichtlinien, nötigen Anträgen und Zuschussmöglichkeiten hat dieser im Blick. Auch die Baustellenkontrolle und Koordination der Gewerke nimmt viel Zeit in Anspruch. 

    Handwerker aus der Region wählen, das erleichtert auch Wartungs- und Servicearbeiten in den Folgejahren. 

    Lieber einmal, dafür mit Qualität und guter Beratung komplett sanieren, als stetig hier und da nachstückeln. 

  • Das Gebäude wird bis hin zum ursprünglichen Rohbau zurückgebaut. Wände und Decken werden neu verputzt, Elektro-, Wasser- und Heizungsinstallation erneuert. Um die bestehenden Anforderungen zur Energieeffizienz einzuhalten, kommen oftmals neue Dämmungen hinzu. Erneuert werden in der Regel auch Türen, Fenster, Bäder und Bodenbeläge. 

Diese Artikel könnten dich auch interessieren

Hol Dir den Heimisch-Newsletter

Jetzt das heimisch-Magazin kostenlos bestellen!

Wir senden dir die aktuelle Ausgabe portofrei zu.

*Pflichtfelder

JETZT Dranbleiben mit dem heimisch-newsletter!

Wir informieren dich regelmäßig und kostenlos über ...