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  • heimisch 01/2021

    Holzhausduft liegt in der Luft

    Normalerweise baut Zimmerermeister Ludwig Pösl Holzhäuser für seine Kunden – nun hat er sich selbst den Traum vom eigenen Holzhaus erfüllt. Wir waren zu Besuch in Anzing. 

    Am Ortsrand von Anzing, da, wo Felder und Wiesen beginnen, steht seit einigen Monaten ein neues Haus. Nicht irgendeines, sondern ein Holzhaus.

    Wer dabei an grobe Stämme und Blockhausoptik denkt, liegt falsch: Das Holzhaus von Ludwig Pösl ist von außen modern weiß verputzt, mit einzelnen sichtbaren Balken und dekorativen Holzelementen am Dachstuhl, alles mit einem Hauch Landhausstil. Gebaut hat es Ludwig Pösl selbst. Der 36-Jährige ist Zimmerermeister und eröffnete 2015 seine eigene Zimmerei. Schon sein Vater und sein Opa waren Zimmerer. Bisher baute er Holzhäuser nur für andere – jetzt hat er sich sein eigenes Traumholzhaus entworfen und gebaut. Dieses steht nun mit auf dem Gelände der Zimmerei.

    Gleich daneben, in der hallenähnlichen Werkstatt, hat Pösl zusammen mit seinem Team die großen Fertigbauteile für das Holzhaus gefertigt. So einen kurzen Lieferweg hatte er selten: „Ich mache ja alles, von der Planung bis zur Schlüsselübergabe“, erklärt Ludwig Pösl, „das da ist zum Beispiel ein Erdgeschoss“, sagt er und zeigt auf einen LKW-Anhänger, vollgeladen mit mächtigen, passgenauen Holzrahmen, die im Hof der Zimmerei auf ihren Abtransport zu einem Kunden warten.

    Mit seinen sechs Mitarbeitern plant und baut er schlüsselfertig – aber dieses Mal geht der Schlüssel an ihn selbst: In den nächsten Wochen zieht er mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern in das neue Haus ein. Die ganze Familie ist aufgeregt und führt stolz durch den Neubau. Innen ist es angenehm kühl und hell, es riecht frisch und dezent holzig. Das ist es also, das berühmte, besondere Wohnklima eines Holzhauses. Man spürt es mit jedem Atemzug, es erinnert ein wenig an frische Waldluft, heimelig und gemütlich. Im Erdgeschoss kann man aus dem großen Wohn-Essbereich durch die bodentiefen Fenster weit über die Felder schauen, im Stockwerk darüber liegen weitere Zimmer und ein großzügiges Bad mit freistehender Badewanne. Die meisten Wände im Haus sind weiß verputzt, es gibt aber auch Sichtholzwände, freiliegende Balken an der Decke und in Treppenhaus und Küche setzt ein edler, hellbrauner Lehmputz farbliche Akzente. Der trocknet gerade noch. Aber das geht schnell. Überhaupt sei ein Holzhaus genau das Richtige für alle, denen es taugt, wenn es schneller geht, sagt Pösl: „Einer der Vorteile eines Holzhauses ist, dass man keine Trocknungszeit hat, das verkürzt die Bauzeit enorm.“ Um ein Stockwerk auf ein bestehendes Haus draufzusetzen, brauchen Pösl und sein Team gerade einmal eine Woche, ein ganzes Haus steht in vier Wochen, dann kommen noch Elektrik, Fenster, Türen sowie Bad und Küche rein und schon kann man einziehen.

    Neben der kurzen Bauzeit punktet ein Holzhaus aber vor allem durch Nachhaltigkeit und natürliche Materialien, die gut fürs Klima draußen, aber auch fürs Wohnklima drinnen sind. Denn statt aus Stein bestehen die 24 Zentimeter dicken Wände aus massivem Fichtenholz, gefüllt mit natürlichem Dämm-Material wie Holzweichfaser oder Thermo-Hanf. Diese naturbelassenen Baustoffe sind besonders atmungsaktiv, filtern Schadstoffe aus der Luft, halten im Sommer Hitze ab und im Winter Wärme drin. Ziegel könnten da kaum mithalten, erklärt Pösl. Denn auch wenn man es später nicht sehen kann: Das, was in den Wänden drinsteckt, beeinflusst spürbar das Raumklima und das Wohngefühl. Viele Neu-Bauherren möchten daher lieber gleich ganz auf künstliche Dämm- und Füllmaterialien verzichten und setzen auf natürliche Materialien wie Holz. „Mit einem Holzhaus kann ich so auch ganz konkret was für den Klimaschutz tun“, erklärt Pösl. Sein kleiner Geheimtipp zum Schluss hat dann jedoch weder mit Klimaschutz noch mit Holzhaus zu tun: Er öffnet eines der Fenster und zieht eine Art Fliegengitter-Jalousie im hölzernen Fensterrahmen herunter: „Das“, sagt er, „ist auch Gold wert!“

    www.poesl-holzbau.de

  • Wusstest du, dass ...

    … ein Holzhaus, wie das von Ludwig Pösl, einem energiesparenden KfW-Effizienzhaus 40 entspricht und durch seine selbstregulierenden Isoliereigenschaften Heizkosten senken kann?

    … die Wände individuell gefertigte Holzbauteile aus natürlichen Materialien sind, ohne Kunststoff oder Metall?

    … Fassaden und Innenwände beliebig verputzt, verkleidet oder mit Sichtholzoberfläche gestaltet werden können?

    … das einzigartige Raumklima besonders für Allergiker und Asthmatiker geeignet ist, weil Holz die Luftfeuchtigkeit selbst regulieren kann?

    … Holzrahmenbauwände schmaler sind und man so mehr Wohnfläche gewinnen kann?

     

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