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  • heimisch 04/2023

    lass die sonne rein

    Kathi und Max Braun haben gerade erst eine Photovoltaik-Anlage auf ihr Carport installieren lassen. Sie ergänzt ein ausgefeiltes Energiekonzept: nachhaltig und kostenbewusst. Wir waren zu Besuch bei der Familie in Buch am Buchrain.

    Im Garten bei Familie Braun blühen Wildblumen für Insekten, im Gemüsebeet gedeihen Zucchini und Kürbis, Erdbeeren und Wildkräuter. Der Garten ist üppig und einer der liebsten Plätze der Brauns. Was man vom Garten aus nicht sieht: Die nagelneue Photovoltaik-Anlage der Familie. Die ist nämlich geschickt auf dem Dach des Carports platziert. „Eine Photovoltaik-Anlage hat uns schon immer gereizt, aber wir haben bisher lange aus Kostengründen darauf verzichtet“, erzählen Kathi und Max. Aber dann kam die Strompreiserhöhung und das Paar hat sich alles noch einmal durchgerechnet und herausgefunden, dass es sich für sie langfristig finanziell doch lohnen würde. Die Photovoltaikanlage ist damit der neueste Zuwachs im durchdachten und ausgefeilten Energiekonzept der Familie, die viel Wert auf eine nachhaltige, aber auch kostenbewusste Energieversorgung des Hauses legt.

    2013 ist die Familie in ihr neu gebautes Niedrigenergiehaus eingezogen: Erbaut in Holzständerbauweise, mit Hanf gedämmt, mit unbehandelter Fassade. Schiebeläden an den Fenstern dienen als zusätzliches Beschattungssystem, um im Sommer die Wärme draußen zu halten. Es gibt eine Lüftungsanlage mit Erdwärmetauscher, der im Sommer kühlere Luft aus dem Erdreich ins Haus zieht und im Winter wärmere Luft ins Innere führt. Geheizt wird mit Stückholz aus dem eigenen Wald der Familie. Selbst geschlagen und gehackt beheizen sie damit den Ofen für Warmwasser und Heizung. Das Wasser für die Gartenbewässerung schöpft die Familie aus einer 6000-Liter fassenden Regenzisterne: „Wir wollten kein Trinkwasser für den Garten nutzen, daher haben wir in eine Zisterne investiert, als wir vor zehn Jahren hier eingezogen sind,“ erklärt das Paar.

    Ab sofort nutzen sie zudem den selbstproduzierten Strom der neuen PV-Anlage. Installiert haben sie Valentin Sommer und Markus Neumeier mit dem Team von Miethaner und Neumeier Elektrotechnik GmbH. Markus kennt das Haus schon seit dem frühen Baubeginn, hat die gesamte Elektrotechnik des Hauses in der Bauphase installiert. „Markus war uns von Anfang an einfach sympathisch, außerdem arbeitet er hochprofessionell“, erinnert sich die Familie. „Und wir wollten einen lokalen Elektriker haben, der greifbar ist, wenn man ihn braucht.“  Markus und sein Team sind daher bis heute die ersten Ansprechpartner der Familie, wenn es um Elektrik oder Energieeffizienz rund um das Haus geht: „Wir rüsten immer wieder was nach, da berät uns Markus super und setzt alles so um, wie wir uns das wünschen und wie es am meisten Sinn macht,“ erzählen die beiden. „Denn Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind natürlich gute Gründe für Investitionen, aber das alleine reicht nicht. Investitionen müssen ja auch wirtschaftlich Sinn ergeben. Valentin hat für uns eine individuelle Wirtschaftlichkeitsrechnung für die PV-Anlage gemacht und das hat uns endgültig überzeugt.“

    Die neue Anlage umfasst rund 30 Quadratmeter und hat eine Leistung von 6,5 Kilowatt Peak (kWp). „Genug, um eine Autarkiequote von etwa 70 Prozent zu erhalten“, erklärt Max. Die Familie lebt ohnehin stromsparend: „Wir lieben es hell und lichtdurchflutet, daher haben wir überall große Fenster und versuchen, möglichst viel Tageslicht auszunutzen, um weniger Strom zu benötigen. Jetzt mit der PV-Anlage werden wir auch Wasch- oder Spülmaschine bevorzugt dann anstellen, wenn die Sonne scheint. Durch die Stückholzheizung sind wir es ja gewohnt, auf die Witterung zu achten.“ Trotzdem entschied sich die Familie zusätzlich für einen Batteriespeicher, der den erzeugten Strom speichert. Zudem haben sie eine Notstrom-Option gewählt, die sicherstellt, dass der Batteriespeicher immer ein gewisses Stromkontingent zurückhält, um im Falle eines Stromausfalles einzuspringen.

    Der Hauptgrund für die Zusatzinvestition in Batteriespeicher mit Notstrom-Option ist die Einliegerwohnung im Souterrain des Hauses: „Durch die Hanglage müssen wir das Abwasser unserer Einliegerwohnung per Hebepumpe auf Kanalniveau anheben und dafür brauchen wir Strom“, erklärt Max. Fällt der Strom aus, kann man in der Einliegerwohnung kein Wasser mehr laufen lassen. Ab sofort springt bei Stromausfall der Batteriespeicher ein und sichert vorübergehend die Stromversorgung des Hauses und damit den Betrieb der Abwasserhebeanlage. „Das gibt uns eine große Sicherheit,“ erklären beide. Zudem sehen sie ihr Geld in die PV-Anlage gut investiert: „Uns ist die nachhaltige Energieversorgung und ein umweltbewusstes Leben in unserem Haus wichtiger, als in den Urlaub zu fliegen oder große Autos zu fahren. Wir verbringen so gerne Zeit zuhause und im Garten. Denn das Beste hat man doch wirklich hier vor der Haustüre.“

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